10.12.2009, 14:00 Uhr

Mehr Sondermüll im Stadtwald Troisdorf

Evonik plant, auf der Sonderabfalldeponie zwischen Spich und Wahner Heide Drittmüll einzulagern

Kundgebung gegen die DeponieStraße 2007
Kundgebung gegen die DeponieStraße 2007
© Andreas Hasselmann
Die Firma Evonik hat beantragt, die Deponie Haaneberg künftig nicht nur für den bundesweiten, sondern auch für den europaweiten konzerneigenen Sondermüll sowie zuätzlich für Drittmüll zu öffnen. Die Rede ist von 15.000 Tonnen pro Jahr zusätzlich, die zum wirtschaftlichen Betrieb der Deponie notwendig seien.

Die Deponie wurde Mitte der 1980er in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet Wahner Heide und der Wohnsiedlungen Troisdorf-Spichs eingerichtet - schon damals ein schwerer und heute nicht mehr genehmigungsfähiger Eingriff in Natur und Landschaft. Damals sah man die Notwendigkeit, über die standortnahe "Entsorgung" des vor Ort produzierten Sondermülls den Industriestandort und seine Arbeitsplätze zu sichern. Eine sehr kurzsichtige Politik von CDU und SPD, denn keine 20 Jahre später gibt es die Industrie gar nicht mehr. Geblieben ist nur das Sondermüllproblem, und das wird nun Größer.    

In Troisdorf hat dieses Vorhaben für allerlei Aufruhr gesorgt, und zwischen den Parteien herrscht seltene Einigkeit über die ablehnende Haltung. Selbst Vertreter der CDU, die im Sommer den Ausbau der DeponieStraße mehrheitlich beschlossen hatten - das Verfahren liegt wegen Verfahrensmängeln derzeit auf Eis - sprachen sich gegen die Nutzungserweiterung der Deponie aus. Genehmigungsbehörde ist aber die Bezirksregierung Köln und Regierungspräsident Lindlar, und dessen Entscheidung steht noch aus.

Aus Sicht des Bündnisses ist eine Erweiterung der Deponienutzung an und in einem Schutz- und Erholungsgebiet undenkbar. "Bei der Deponie geht es darum, politische Altlasten so zügig wie möglich abzubauen, und nicht darum, weitere anzuhäufen", sagt Holger Sticht vom BUND.