Was der Artikel nicht behandelt ist, dass ein Abschuss der Tiere nie zu einer Bekämpfung dieser oder einer anderen Seuche beitragen konnte. Der Fall der auch für den Menschen sehr gefährlichen Tollwut ist das populärste Beispiel. Nachdem Jäger über Jahrzehnte hinweg mit ihren Abschüssen immer wieder zur Entwicklung der Seuche beigetragen hatten, wurde diese letztendlich durch die Tollwutimpfung erfolgreich bekämpft. Ähnliches zeigt sich gerade mit der sog. Schweinepest. Denn der Abschuss führt zur Erhöhung der Reproduktionsrate der verbliebenen Tiere. Zudem werden kranke Tiere durch den Jagddruck erst in Gebiete getrieben, in welchen die Seuche bis dahin noch nicht auftrat.
Unzweifelhaft ist zudem, dass es sich bei solchen Infektionskrankheiten um ganz natürliche Phänomene handelt. Sie sind Teil der ökosystemaren Prozesse, die in Naturschutzgebieten eigentlich geschützt sind. Füchse sind eben keine Haustiere und leben mit solchen Risiken seit einigen hunderttausend Jahren erfolgreich, haben sich in Co-Evolution mit diesen Parasiten entwickelt.Gerade in Schutzgebieten sind solche künstlichen Eingriffe extrem schädlich. Denn die Jagdausübung bedeutet immer eine massive Störung auch geschützter Arten. Nicht nur durch die Lärmemissionen, auch durch das Querfeldeinlaufen der Jäger und ihrer Hunde werden derzeit Wintergäste wie Zwergschnepfe und Raubwürger beeinträchtigt.
Da es keine fachlichen Beweggründe für die Fuchsjagd gibt, liegt die Vermutung nahe, dass Jäger im Staatsdienst heimlich eine Spielwiese für ihr Hobby gesucht und gefunden haben. So zeigt sich hier leider zum wiederholten Male, dass der Bundesforst mit dem Management von Schutzgebieten überfordert zu sein scheint. Daher ist es eine der wesentlichen Aufgaben, unsere Schutzgebiete in Nordrhein-Westfalen zunehmend an kompetente Eigentümer wie Naturschutzstiftungen zu übertragen.