13.04.2011, 18:38 Uhr

Amphibien der Wahner Heide

Lurcharten im landesweit zweitgrößten Naturschutzgebiet...

Die Tierklasse der Amphibien (Lurche) ist in der Wahner Heide noch mäßig gut vertreten.

Der Feuersalamander kommt im Osten des Naturschutzgebiets vor, auch wenn er aufgrund seiner verborgenen Lebensweise nicht häufig zu beobachten ist. Meist fällt seine Anwesenheit durch die Larven auf, die sich gern in strömungsarmen und kiesigen Bereichen der Bäche aufhalten.

Der Nördliche Kammmolch ist eine FFH-Art, die sich aber landesweit in einem guten Erhaltungszustand befindet. Aktuelle Vorkommen (Stand 2010) sind aus dem Zentrum bekannt.

Bergmolch
Bergmolch
© Gerhard Kriso

Der Fadenmolch ist im Königsforst noch relativ gut vertreten und dürfte daher auch in der Wahner Heide vorkommen.

Der Teichmolch pflanzt sich in zahlreichen Stillgewässern, vom Bombentrichter bis hin zum Stauteich, fort.

Auch der Bergmolch kann zahlreiche kleine, beschattete Gewässer als Laichplatz nutzen und ist noch relativ gut vertreten. 

Der Grasfrosch ist eine der beiden häufigsten Amphibienarten.

Aus dem sog. Grünfroschkomplex sind alle drei miteinander kreuzbaren "Arten" schon gefunden worden: Seefrosch, Kleiner Wasserfrosch und der aus ihnen hervorgegangene Teichfrosch sind sowohl an größeren Tümpeln als auch v.a. an den meisten größeren Teichen vertreten. Manche Teichfrösche neigen zur Fortpflanzungszeit ähnlich wie Moorfrösche zur Blaufärbung. Für Letzteren hat es aber nie einen Nachweis gegeben.

Die Erdkröte ist neben dem Grasfrosch die mit Abstand häufigste Lurchart.

Teichfrosch
Teichfrosch
© Gerhard Kriso
Eine gefährdete Krötenart mit hoher Spezialisierung ist die Kreuzkröte. Sie kommt noch in stellenweise guten Beständen vor, ist aber auf dynamische Effekte angewiesen, die immer wieder zur Rohbodenöffnung und auch zum Trockenfallen von sonnenexponierten Kleingewässern führen. Man findet die Kaulquappen und die ausgewachsenen Tiere während der langen Laichzeit zwischen Mai und September v.a. an Fahrspurgewässern. 

Die Gelbbauchunke ist eine FFH-Art in einem landesweit schlechten Erhaltungszustand. Sie wurde in der Wahner Heide immer wieder gefunden, meist sporadisch, in der Vergangenheit auch stellenweise massenhaft. Seit einigen Jahren wird im Rahmen des RBN-Projekts Biotopverbund Gelbbauchunke wieder gezielt etwas für diese seltene Art getan. Sie ist eine Pionierart, die Kleingewässer benötigt, die nur phasenweise Wasser führen.

Kreuzkröte
Kreuzkröte
© Justus Siebert
Die Geburtshelferkröte hat noch ein kleines Vorkommen im Süden der Wahner Heide. Die Art erreicht auf der Bergischen Heideterrasse ihre westliche Verbreitungsgrenze und hat in den vergangenen Jahren landesweit stark abgenommen. 

Ein vermeintlicher Altnachweis des Laubfroschs aus dem Herfeld erwies sich nachträglich als Fehlbestimmung. Mitte der 1990er wurden aber durch Unbekannte in der Südheide gezielt Laubfrösche und Mittelmeer-Laubfrösche ausgesetzt. Zumindest der Laubfrosch konnte sich wenige Jahre halten. 

Quellen:

  • Sorg, M. et al. (2007): Biotopverbund Gelbbauchunke
  • AG Ökologie im Bündnis Heideterrasse