Altenrath und Sand

Die Kirche St. Georg geht auf Anfänge um 1150 zurück, der historische Friedhof beherbergt Gräber aus dem 17. Jahrhundert, also aus einer Zeit, als Altenrath ein bedeutendes Töpferdorf war. Weberei, Bergbau und Heidewirtschaft prägten die Geschichte von Aldenrohde, wie es in der Frühen Neuzeit hieß. Der Name Altenrath geht also auf den Begriff eines alten Rodungsplatzes zurück.

1914/15 erweiterte das preußische Militär sein Übungsgebiet um den Ortsteil Sand im Westen Altenraths, weil die Kanonen immer größere Reichweiten erzielten und die Bausubstanz vieler Häuser bereits unter den Erschütterungen litt. Die hiesige Bevölkerung wurde u.a. in den eigens dafür errichteten Ortsteil Rambusch im Süden Altenraths umgesiedelt. Die Grundmauern vieler Fachwerkhäuser des ehemaligen Altenrather Ortsteils Sand sind heute noch im Gelände zu finden. Auch der Flurname "Auf dem Sand" ist erhalten geblieben.

1937/38 wurde dann ganz Altenrath zugunsten der Truppenübungsplatzerweiterung für die Wehrmacht zwangsgeräumt.
 
1945 kam es zur Wiederbesiedlung durch die Ausgabe von Siedlerscheinen an Obdachlose. Hiervon zeugt noch der 1955 aufgestellte Gedenkstein an der Kreuzung Flughafenstraße/Ecke Rübkamp in Altenrath. Allerdings kehrten nur wenige der alteingesessenen Altenrather in ihr Heimatdorf zurück.

1968 geriet Altenrath abermals in Bedrängnis, als der Generalverkehrsplan NRW eine dritte Parallelbahn für den Flughafen Köln/Bonn vorsah. Altenrath hätte demnach vollständig geräumt werden müssen. Die Bevölkerung kämpfte seinerzeit vehement gegen dieses Vorhaben, und dieses fand auch bekanntermaßen bis heute keine Umsetzung.

Die Zwangsräumung 1938 und vor allem die großflächige Ausweisung von Bauland ab Mitte der Achziger durch die Stadt Troisdorf veränderten dieses Dorf immens. Doch ist Altenrath immer noch umgeben von einer der schönsten Landschaften des Rheinlandes, und beherbergt noch einen Teil des idyllisch anmutenden historischen Ortskerns.