Neue Herde in der Wahner Heide

Der Wasserbüffel (Bubalus arnee) ist eine Rinderart, die nacheiszeitlich (in den letzten 10 000 Jahren) weite Teile Asiens und Nordafrikas besiedelte. In der letzten Warmzeit vor etwa 100 000 Jahren gab es auch in Mitteleuropa Wasserbüffel. Die wilden Restpopulationen sind heute auf wenige Vorkommen in Indien, Nepal und Bhutan beschränkt und vom Aussterben bedroht. Domestizierte Wasserbüffel haben aber heute eine weltweite Verbreitung. Zu den europäischen Ländern, in welchen Wasserbüffel eine große Rolle spielen, zählen Rumänien und Italien. Echter Mozzarella wird nur aus Wasserbüffelmilch hergestellt.

In die Wahner Heide sind sie nun "eingewandert", weil sie auch in Deutschland zunehmende Bedeutung bei der naturschutzgerichteten Bewirtschaftung von Schutzgebieten spielen. Sie fressen Pflanzen wie zum Beispiel Binsen, die von unseren domestizierten Rindern - der wilde Vorfahre unserer Hausrinder, das Ur wurde durch den Menschen im Mittelalter global ausgerottet - nicht gefressen werden. außerdem haben sie die Eigenschaft, sich gern im Wasser aufzuhalten, um sich vor hohen Temperaturen zu schützen. Dabei statten sie sich mit einer "Schlammpackung" aus, die ihnen lästige Insekten vom Leib hält. Und vor allem schaffen sie dabei immer wieder offene, unbewachsene feuchte Rohbodenstellen und Tümpel, die für viele heute gefährdete Tier- und Pflanzenarten von existenzieller Bedeutung sind. Die Kreuzkröte, der Hirschsprung, der Fadenenzian oder der Echte KiemenFuß zählen hierzu.

Daher hat sich der Glanhof aus Rösrath, der für die Flughafen Köln/Bonn GmbH Kompensationsmaßnahmen in der Wahner Heide umsetzt, in Abstimmung mit den zuständigen Landschaftsbehörden für den Einsatz von Wasserbüffeln entschieden. Ihr Einfluss auf die Landschaft wird wissenschaftlich überwacht. Die Erfahrung aus anderen Gebieten Deutschlands lässt aber erwarten, dass sie auch in der Wahner Heide ein echter Gewinn sein werden.