Torfmoose besitzen große Wasserspeicherzellen, mit denen sie mehr
als das 20-fache ihres Eigengewichtes an Wasser speichern können.
außerdem bauen sie quasi an ihrem eigenen Lebensraum, indem sie aktiv
zur Versauerung beitragen und dadurch konkurrenzstärker werden gegenüber
großwüchsigen Wasserpflanzen. In der Wahner Heide existiert noch die
beachtliche Anzahl von 20 teilweise hochgradig gefährdeten
Torfmoosarten.
Das Pflanzenkleid der Heidemoore ähnelt dem der Hochmoore
(z. B. im Hohen Venn ursprünglich verbreitet), obwohl die Heidemoore der
Wahner Heide keine Hochmoore sind. Bei uns ist es insbesondere im
Sommerhalbjahr zu trocken, als dass ein solches, ausschließlich durch
Regenwasser gespeistes Hochmoor heranwachsen könnte. Aber das
Ausgangsgestein, vor allem der tertiäre Ton, der für die Staunässe verantwortlich ist, ist in der Wahner Heide so
nährstoffarm, dass die Vegetation, und dementsprechend die Tierwelt,
hochmoorähnlich werden konnte.
Viele Arten der Moorgesellschaften sind selbst in der Wahner Heide aufgrund der durch Militär, Flughafen und Forstwirtschaft verursachten Beeinträchtigungen selten geworden, z.B. Rosmarinheide Andromeda polifolia und Torfmoos-Knabenkraut Dactylorhiza sphagnicola. Letztere wurde in der Wahner Heide 1926 durch Höppner sozusagen "entdeckt". Etwa 70 Prozent des Weltbestandes sollen von dieser endemischen, d.h. von Natur aus sehr gering verbreiteten Orchideenart noch in der Wahner Heide vorkommen.
Auch bei den Libellen gab es Einbußen, wenngleich sich die Bestände einiger Arten in Folge der Aufgabe der militärischen Entässerungen zu erholen scheinen. Klassische Hochmoorarten wie die Kleine Moosjungfer Leucorrhinia dubia oder die Arktische Smaragdjungfer Somatochlora arctica sind aber immer noch selten.
Schlimmer ist es bei den Vögeln. Birkhuhn Tetrao tetrix und wahrscheinlich großer Brachvogel Numenius arquata sind schon in den 1950ern durch Flughafenbaumaßnahmen als Brutvögel verdrängt worden, die Bekassine Gallinago gallinago etwa 40 Jahre später. Der Kiebitz Vanellus vanellus wird auf dem Flughafengelände wegen seiner Wehrhaftigkeit bekämpft, außerhalb des Zauns leidet er unter querfeldein laufenden Hunden und Menschen und brütet daher nur noch spärlich, in manchen Jahren.