20.12.2008, 02:14 Uhr

Camp Altenrath wird zurückgebaut

Der Bereich der in den 1950er Jahren errichteten Kasernenanlagen wird nun ökologisch optimiert und sukzessive in das Naturschutzgebiet reintegriert.

Der Landesbetrieb Straßenbau hat begonnen, das komplette Areal der ehemaligen belgischen Kaserne Camp Altenrath im Zentrum der Wahner Heide zurückzubauen.
Ein wesentlicher Teil dieses Rückbaus ist als Kompensationsmaßnahme im Planfeststellungsbeschluss vom 27.12.2007 für den Ausbau der A 3 zwischen den Anschlussstellen Köln-Mülheim und Köln-Dellbrück festgelegt worden. Die nicht durch den Planfeststellungsbeschluss abgedeckten Rückbaumaßnahmen sollen im Rahmen eines Ökokonto-Vertrages zwischen dem Landesbetrieb und dem Rhein-Sieg-Kreis geregelt werden.
Fahrzeughalle im Camp Altenrath 2008
Fahrzeughalle im Camp Altenrath 2008
© H.Sticht
Es ist geplant, alle versiegelten Kasernenflächen einschließlich vorhandener Gebäude und baulicher Anlagen zu entsiegeln und dort anSchließend Offenlandbiotope zu fördern und zu entwickeln.

Zu Beginn der Überlegungen zur Zukunft der aufgegebenen Kaserne im Jahre 2002 hatten die im Bündnis Wahner Heide zusammengeschlossenen Verbände ein Konzept für die naturschutzgerichtete Nachnutzung von 8 der insgesamt etwa 100 Gebäude der Kaserne vorgelegt ("Landschaftszentrum Südliche Heideterrasse"). Dieses Konzept hatte insbesondere bei der Stadt Troisdorf, welche die Planungshoheit besitzt, keine breite Mehrheit finden können.

Daraufhin ist im Rahmen der Regionale 2010 ein alternatives Konzept entwickelt worden, an dem die Verbände wie auch die Stadt Troisdorf und der Rhein-Sieg-Kreis beteiligt sind. Dieses Konzept sieht ein Netz aus 4 sogenannten A-Portalen vor. Diese Portale sollen in den kommenden 2 Jahren in der Peripherie der Naturschutzgebiete Königsforst und Wahner Heide eingerichtet werden.

Aus Naturschutzsicht stellt dieses dezentrale Konzept eine geeignete Lösung dar.
Rückblickend muss v.a. herausgestellt werden, dass Pläne zur baulichen Inanspruchnahme der ehemaligen Kaserne durch den Flughafen verhindert werden konnten und der Bereich der in den 1950er Jahren errichteten Anlagen nun ökologisch optimiert und in das Naturschutzgebiet reintegriert werden kann.