04.08.2014, 16:10 Uhr

Von einer Kaserne zum Blütenmeer

Entsiegeltes Gelände der ehemaligen Kaserne Camp Altenrath zeigt sich im ersten Jahr besonders bunt..

© Thomas Platten
Von Thomas Platten

Nach dem fast vollständigen Rückbau der ehemaligen belgischen Militärkaserne "Camp Altenrath" im Zuge von Kompensationsmaßnahmen hat  sich das Gelände in diesem Sommer in ein kleines Paradies aus einem Meer von Blütenpflanzen verwandelt. Es erinnert an die Wüste, die nach einem seltenen Regenereignis eine Vielzahl von Blumen hervorbringt. Nebenan finden Sie einige Impressionen dieses Phänomens.

Zahlreiche Arten, die auf Bodenverletzung angewiesen sind und unter dem Beton Jahrzehnte als Samen überdauerten, können sich nun entfalten. Besonders prägend sind die blauen Blüten des Echten Natternkopfes, die gelben Blüten der Nachtkerzen und Johanniskräuter oder auch die roten Blüten des Klatschmohns. Es konnten einige Arten von Schmetterlingen bspw. der Schwalbenschwanz,  beobachtet werden.

© Thomas Platten
Bewundern kann man diese Bilder bequem von der Straße bzw. von den frei gegebenen Wanderwegen aus, z.B. von der Hühnerbruch-Tour. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass ein Verlassen der im Gelände gekennzeichneten Wanderwege einer Ordnungswidrigkeit gleichkommt und vor Ort kontrolliert wird.

Für die Zukunft sind zwei Dinge wichtig:

Erstens bedarf es eines Erholungslenkungskonzepts, das eindeutig und damit funktionstüchtig ist. Es darf nicht das passieren, was leider in dem benachbarten Hühnerbruch festzustellen war: ein Verschwinden gefährdeter Bodenbrüter wie der Heidelerche. Bereits in diesem Jahr hat ein Flussregenpfeifer-Brutpaar das Camp-Gelände verlassen müssen, weil zu viele Menschen, teilweise mit unangeleinten Hunden, querfeldein über das ehemalige Kasernengelände gelaufen waren.

Camp Einfahrt früher
Camp Einfahrt früher
© Thomas Platten
Zweitens ist wichtig, dass der entsiegelte Kasernenbereich, der bereits vor seiner Bebauung in den 1950ern Heidefläche war, nicht verbuscht. Eine wichtige Maßnahme könnte die Beweidung mit verschiedenen Weidetierarten wie Ziegen, Rinder und Eseln sein. großkoppeln haben sich im Geisterbusch bewährt und wären sowohl aus Naturschutz- wie auch Erholungslenkungsgründen ein probates Mittel.