25.07.2016, 12:13 Uhr

Turmhofspaziergang im Juli

Von und mit Elke Herkt

Tausendgüldenkraut
Tausendgüldenkraut
© Elke Herkt
Das Wetter hat mitgespielt: Der Heidespaziergang am 16.07.2016 mit 27 Teilnehmern wurde von der Sonne begleitet!

Wie immer ging es am Turmhof los, Richtung Hasbach. Zum Thema der Wanderung gehörten in diesem Monat insbesondere einige unterschiedliche Wiesenarten:

So gibt es z. B. unter Anderem Wiesen, die für die Gewinnung von Einstreu für Viehställe genutzt werden, oder Wiesen, deren Schnitt als Winterfutter für Wiederkäuer dienen.

Ochsenauge (Schmetterling) auf Heidenelke
Ochsenauge (Schmetterling) auf Heidenelke
© Justus Siebert
Die Pflanzen, die auf Feuchtwiesen wachsen, haben eine besondere Lebensstrategie, um der Sauerstoffarmut, die die dauerhafte Feuchtigkeit im Boden mit sich bringt, zu entfliehen. Besonders schön sind die Wildblumenwiesen in der Nähe des Herfeldes. Der nährstoffarme Boden bringt hier eine erstaunliche Vielfalt an Wildblumen hervor, die für unsere Insektenwelt als Weide sehr nützlich ist. So flatterten einige Waldvögel, Ochsenaugen und Bläulinge (allesamt Schmetterlingsarten) umher.

Auf dem Weg ins Herfeld wächst das seltene Tausengüldenkraut, eine alte Heilpflanze, die gegen Fieber und Verdauungsprobleme helfen soll und zudem unter Naturschutz steht.

Auch andere zur Zeit blühende Pflanzen haben wir bewundert: Z. B. den Natternkopf, die Glockenheide, die Moorlilie und den Sonnentau.

Auch geschichtliche Themen wurden angeschnitten - so war das Herfeld, das an der Querbahn des Flughafens liegt, zu Germanenzeiten eine Thingstätte, ein so genannter Gerichtsort der umliegenden Dörfer: Hier versammelte man sich zur politischen Meinungsfindung. Die Menschen kamen aus allen Richtungen und bildeten eine Zeltstadt. Während dieser Zeit wurden auch sportliche Wettkämpfe ausgetragen und künstlerische Darbietungen vorgetragen.

Im Herfeld mit Elke Herkt
Im Herfeld mit Elke Herkt
© Justus Siebert
Im Mittelalter befand sich dort der Sammelplatz für die Männer, wenn der Herzog von Berg zur Teilnahme an einem Kriegszug aufforderte. Hier war der Austragungsort zahlreicher Schlachten während des dreißigjährigen Krieges zwischen den schwedischen und hessischen Truppen.
Im Jahr 1895 fiel eine kleine Töpfersiedlung der Schießplatzerweiterung zum Opfer. Das Herfeldmoor wurde durch den Bau der Querbahn größtenteils zerstört, weil Drainagegräben für seine Entwässerung sorgten.

Es wurde auch kurz die Geschichte des Flugplatzes erwähnt. Dieses Gebiet bot sich  aufgrund der Militärgeschichte regelrecht für den Bau des Flugplatzes an, und von 1992-1994 versuchten Naturschützer vergeblich durch große Protestaktionen, die Erweiterung des Flughafens zu verhindern.

Der Wolfsheideweg, auf dem man an manchen Standorten wunderbar den Unterschied zwischen Wald und Forst erkennen kann, führte uns anSchließend zurück zum Turmhof.

Von Elke Herkt