01.01.2018, 08:45 Uhr

Schießstand Rottweil wird saniert

großflächige Rodung im Troisdorfer Wald...Sanierungskonzept unzureichend...

Rodungsfläche im Bereich des ehemaligen Schießstands Rottweil
Rodungsfläche im Bereich des ehemaligen Schießstands Rottweil
© Holger Sticht
Etwa 80 Jahre lang wurde der Schießstand Rottweil im Troisdorfer Wald - ursprünglich Troisdorfer Heide - zwischen TroPark-Gelände und Deponie für Munitionstests und SportSchießen genutzt. Daher ist das Gelände stark mit Munitionsresten, insbesondere Bleischrot kontaminiert. V.a. aufgrund der Grundwassergefährdung muss nun nach der Nutzungsaufgabe ein etwa 3,6 ha großes Gelände saniert werden. Hierfür war eine vollständige Rodung eines älteren Kiefernforsts, die in diesem Winter vorgenommen worden war, notwendig, weil der Oberboden abgetragen werden muss.

Problematisch dabei ist allein das Sanierungskonzept der TroPark GmbH und des Rhein-Sieg-Kreises. Denn es sieht die großflächige Anlage von Forsten als Ersatz für den Eingriff vor. Naturschutzfachlich erforderlich dagegen wäre auf einem Teil der Fläche, die ursprünglichen Heideflächen, die sich im Bereich des Schießstands vor seinem Bau und der Aufforstung mit den in unserer großlandschaft nicht heimischen Kiefern befanden und für die nun mit der Rodung die besten Voraussetzungen zur Wiederherstellung gegeben sind, wieder zu entwickeln, und auf einem anderen Teil der Fläche, Waldentwicklung zu ermöglichen.

Waldökosysteme können sich nur aus sich selbst heraus entwickeln. Die Anlage von Baumplantagen, wie sie bisher im Rahmen des Sanierungskonzepts geplant ist, konterkariert jede Waldentwicklung. Auch sind Schleiereule und Zauneidechse, für welche vor der Rodung vorgezogene Artenschutzmaßnahmen durchgeführt worden waren, keine Wald-, sondern Offenlandbewohner, für die auch weiterhin Lebensraum in Form unbewaldeter Heideflächen vorzuhalten ist. Daher ist es erforderlich, dass das ungenügende Sanierungskonzept überarbeitet wird.