Zwar hat sich die Wasserqualität in Bächen und Flüssen regional verbessert und immer mehr Gewässer werden renaturiert, jedoch sind nach wie vor nur sieben Prozent der deutschen Flüsse und Bäche in einem "guten" oder "sehr guten" ökologischen Zustand. Gerade in Deutschland sind Fließgewässer oft mit einem Cocktail aus Medikamentenrückständen und Pestiziden belastet, der Tiere und Gewässerpflanzen schädigt. Hinzu kommt, dass es keine flächendeckende Kontrolle gibt. Die Gewässer in Deutschland sind demnach keineswegs so sauber, wie offizielle Gewässergüte-Messungen vermuten lassen.
In der Wahner Heide war die Gemeine Keiljungfer nie gefunden worden, bis zum Jahr 2004. Erst bei der Durchsicht von Fotos von Landschaftswacht Werner Funken fiel sie auf, eine Nahaufnahme aus dem Jahre 2002 aus der Aggeraue.
Die Art, die zum Zeitpunkt ihrer "Entdeckung" durch Linne 1758 als sehr gemein ("vulgatissimus") galt und an allen möglichen Fließgewässern vorgekommen sein muss, war bis in die Neunziger bundesweit vom Aussterben bedroht. In Folge der Verbesserung der Wasserqualität scheint sich der Bestand gebietsweise zu erholen: in NRW gilt sie derzeit "nur noch" als stark gefährdet. Aber nach wie vor sind auch in NRW 90 % der Gewässer in einem schlechten Zustand. Verbauung, Begradigung, Befestigung lassen unseren Flüssen und ihren Bewohnern selbst in Naturschutzgebieten oft keinen Raum. Insofern steht die Gemeine Keiljungfer auch als Botschafterin für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.