Der Abriss soll dabei in mehreren Phasen und nur im Winterhalbjahr erfolgen. Deswegen wird sich die Entsiegelung und Renaturierung auch über Jahre hinziehen. Ziel ist die Entwicklung eines Heidegeländes, ähnlich wie es vor dem Bau der Kaserne in den 1950ern ausgesehen hatte.
Erforderlich ist ein solch schonender Eingriff, weil die Kaserne seit langem durch geschützte Arten besiedelt ist. Die Freiflächen bewohnen Heidenelke und Heidelerche, in den Gebäuden brüten Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und vermutlich Fledermausarten und Schleiereule.
Das ist einer der Gründe, warum sich das Bündnis Heideterrasse 2009 für den Erhalt von zwei der 117 Gebäude eingesetzt hatte. Sie dienen seit Jahren als Brutstätte geschützter Arten und hätten als Ställe für Rinder- oder Ziegenherden zukünftig eine brauchbare Nutzung erfahren können. Stattdessen werden jetzt auf dem Gelände und in Nachbarschaft Nistkästen für die verschiedenen Arten installiert, u.a. ein Schwalbenhaus. Ob diese die Gebäude ersetzen können ist zum gegenwärtigem Zeitpunkt allerdings unklar.Wenigstens die beiden sogenannten Panzerwaschanlagen werden erhalten. Das Bündnis hatte auf das Vorkommen geschützter Arten hingewiesen und für einen Erhalt der Betonbecken plädiert. Der Rhein-Sieg-Kreis sah dies genauso, sodass sie sogar inzwischen wieder freigestellt und optimiert worden sind.
Die etwa 2 Mio. EUR teure Renaturierung wird im Rahmen der Kompensation für die Eingriffe am Kölner Autobahnring finanziert. In dem entsprechenden Planfeststellungsverfahren war festgeschrieben worden, dass für den achtspurigen Ausbau der A 3 zwischen Köln-Mülheim und -Dellbrück an anderen Stellen ersatzweise entsiegelt werden muss. Und dies geschieht nun u.a. im Zentrum des Naturschutzgebiets Wahner Heide.